- Oncken
- Ọncken,1) Hermann, Historiker, * Oldenburg (Oldenburg) 16. 11. 1869, ✝ Göttingen 28. 12. 1945, Neffe von 3); Professor in Chicago (1905-06), Gießen (1906), Heidelberg (ab 1907), München (ab 1923), Berlin (ab 1928); 1935 aus politischen Gründen emeritiert. Oncken bemühte sich als nationalliberaler Historiker, L. Rankes Ideal der Objektivität wieder zur Geltung zu bringen.Werke: Lassalle (1904); Rudolf von Bennigsen, 2 Bände (1910); Die Rheinpolitik Kaiser Napoleons III., 1863-70, 3 Bände (1926); Das Deutsche Reich und die Vorgeschichte des Weltkrieges, 2 Bände (1933); Cromwell (1935); Nation und Geschichte. Reden und Aufsätze 1919-1935 (1935).2) Johann Gerhard, Gründer der Baptisten im deutschen Sprachgebiet, * Varel 26. 1. 1800, ✝ Zürich 2. 1. 1884. Während eines Aufenthaltes als Kaufmann in London wurde Oncken 1819 methodistisch geprägt. Nach Hamburg zurückgekehrt, missionierte er ab 1823 für verschiedene Bibelgesellschaften. 1834 ließ er sich von einem amerikanischen Baptisten in der Elbe taufen und gründete in der Folgezeit Baptistengemeinden in Deutschland, den Niederlanden, Skandinavien und Osteuropa.G. Balders: Theurer Bruder O. (1978).3) Wilhelm, Historiker, * Heidelberg 19. 12. 1838, ✝ Gießen 11. 8. 1905, Onkel von 1); seit 1870 Professor in Gießen, 1874-77 nationalliberales Mitglied des Reichstags; Herausgeber der »Allgemeinen Geschichte in Einzeldarstellungen« (1877-93, 44 Bände und 4 Registerbände), mit eigenen Beiträgen zur Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts.
Universal-Lexikon. 2012.